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Natur auf deine Haut

Was gibt es Besseres als die pure Natur für deine Haut? Jeden Inhaltsstoff deiner Creme, deines Körperöls oder der Windelcreme deines Babys zu kennen und ganz genau zu wissen - das tut mir gut.

Die Heilkräuter haben mich schon als ich klein war fasziniert. Inspiriert von Kinderbüchern die von Zauberern und ihren Kräutern erzählten, habe ich schon als Kind meine Mutter immer beim Ansetzen von ihrem Johanniskrautöl bewundert. Später entdeckte ich die Magie der Rauhnächte und sammelte mit Freunden Kräuter und Harze zum Räuchern, bei dem ich dann meine Leidenschaft für Heilpflanzen entdeckt habe. Schafgarbe, Frauenmantel, Ringelblume, Johanniskraut, Hirtentäschel und vieles mehr. Ich liebe es im Frühsommer mit einem Korb loswanden und Kräuter zu sammeln, am besten auf meiner geliebten Seiser Alm.


Mein schöner Blumen-Kräuterkorb


Die Natur gibt uns die allerbesten Zutaten zum Leben. Warum sie uns also nicht auf unsere Haut, unseren Schutzmantel geben? Warum nicht diese Kraft der puren Natur, mit ihren duftenden Ölen und wunderbaren Wirkstoffen nutzen und uns Gutes tun?

In den letzten Tagen habe ich gelernt, dass es wunderbar einfach sein kann sich Gutes zu tun.

Wie? Mit puren Pflanzenölen und Pflanzenfetten und ätherischen Ölen.


Pflanzenöle und Fette

Pflanzenöle dienen einer Pflanze vor allem als Energiespeicher und werden aus ihren Samen, Kernen oder Nüssen gewonnen.

In der Aromapflege werden sie als Trägersubstanz, das heißt als Basis für ätherische Öle verwendet. Sie nähren und pflegen die Haut und sind unserem Hydrolipidmantel (Säureschutzmantel) sehr ähnlich. Sie bestehen aus Glycerin und Fettsäuren.

Ein Qualitätskriterium, das wir beim Kauf eines Basisöls für unsere Produkte beachten sollten ist die Pressung eines Öls. Werden Öle nämlich kalt gepresst, das heißt bei geringer Temperatur (am besten bis 60 Grad) bleiben wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Enzyme, Lezithin, Mineralstoffe, Pflanzenfarbstoffe, Aromastoffe, Spurenelemente und ungesättigte Fettsäuren im Öl erhalten. Diese Öle werden auch "Native" genannt - vielleicht kennst du das nativen Olivenöl, das viel fruchtiger und aromatischer schmeckt, als ein Olivenöl aus dem Supermarkt.


wichtige Pflanzenöle und Fette sind:

Olivenöl, Mandelöl, Jojobaöl, Kokosfett, Sheabutter, Sanddornfruchtfleischöl, Sesamöl, Wildrosenöl, Aprikosenkernöl, Hanföl, Sonnenblumenöl, Walnussöl, Nachtkerzenöl, Macadamianussöl...


Mazerate

Ein Mazerat oder auch Auszug ist ein Öl, das durch das Einlegen von trockenen Pflanzen mit deren fettlöslichen Wirkstoffen angereichert wird. Ein Mazerat vereint somit die Heilkraft eines Pflanzenöls und eines Heilkrautes - je nach Pflanze ergibt sich somit eine Wirkung des Öls, z.B. krampflösend, schmerzlindernd, entzündungshemmend, beruhigend...

Als Basis für ein Mazerat wird meistens Olivenöl verwendet, mit welchem dann die getrockneten Kräuter aufgegossen werden. Dieses Gemisch wird ca. 3-4 Wochen stehen gelassen, um es dann zu filtern und in dunkle Flaschen abzufüllen.

Mazerate können mit ätherischen Ölen oder reinen Pflanzenölen gemischt werden. Sie sind für ca. 1 Jahr haltbar und dürfen nicht erhitzt werden.



Rezept für Johanniskrautöl

1/3 getrocknetes Johanniskraut

2/3 natives Olivenöl

Kaffeefilter

dunkle Glasflasche


Das getrocknete Johanniskraut wird mit dem Olivenöl aufgegossen und an einen warmen, dunklen Ort gestellt. Am besten gibst du den Flaschendeckel erst nach ca. 1-2 Tagen auf die Flasche, damit restliche Feuchtigkeit aus Kräutern und Flasche entweichen kann und schließt dann den Deckel.

Lass das Öl 3-4 Wochen stehen und siebe es dann mit einem Kaffeefilter ab.

Gib das Öl in eine dunkle Glasflasche und stelle es an einen relativ kühlen Ort.

Johanniskrautöl ist wie Wein. Wenn es sauber hergestellt wird, wird es mit der Zeit immer hochwertiger und besser.

Woher bekommt das Öl seine rote Farbe: wenn du magst kannst du das Öl für einige Tage in die Sonne stellen bevor du es ins Dunkle stellst - durch die Sonnenenergie wird es rot. Warum es so rot wird, konnte bis heute noch nicht nachgewiesen werden.



Wozu Johanniskrautöl?

Ein Öl das in jede Hausapotheke gehört, denn es hat zwei sehr wichtige Wirkstoffe - Hypericin - der Stimmungsaufheller

Hyperforin - der Wundheiler

  • es fördert die Wundheilung

  • hilft bei Sonnenbrand

  • pflegt die Haut

  • fördert die Durchblutung

  • ist entzündungshemmend

  • hilft bei Gelenksschmerzen und Kreuzschmerzen, gegen Hexenschuss und bei rheumatischen Erkrankungen

  • hebt die Stimmung - gibt dem Körper und der Seele Wärme, Kraft und Sonne

  • wirkt antidepressiv

Achtung: der Inhaltsstoff Hypericin kann bei sensibler Haut die Lichtempfindlichkeit erhöhen!


Ätherische Öle

Ätherische Öle sind die Duftstoffe der Pflanzen, die in Ölbehältern in den verschiedenen Pflanzenteilen enthalten sind. Sie locken Insekten zur Bestäubung an oder halten Tiere davon ab, sie zu fressen. Außerdem können sich Pflanzen mit ihren Duftmolekülen vor Hitze oder Kälte schützen und einige Pflanzen produzieren sogar Duftstoffe mit antibiotischer(gegen Bakterien), antimykotischer (gegen Pilze) und antivitaler (gegen Viren) Wirkung.


Ätherische Öle sind Substanzen die abhängig sind von Anbauart- und gebiet, Klima, Ernte und Destillationsart der Pflanzen. Sie sind Vielstoffgemische, das heißt sie vereinen unglaublich viele Stoffe, die heute auch mit modernsten Analyseverfahren nicht alle benannt werden können.

Das Wirkungsspektrum der ätherischen Öle, aber auch der einzelnen Inhaltsstoffe in den Ölen kann sehr unterschiedlich sein

antiseptisch, nervenberuhigend, blutdrucksenkend, antiviral, schleimlösend, antidepressiv, entzündungshemmend, schmerzstillend, hormonreguliertend, stark hautreizend, pilztötend, stimmungshebend, belebend, abortiv...



Ätherische Öle haben eine leicht flüchtige Konsistenz und sind leicht entflammbar. Im Wasser sind sie nur wenig löslich und werden deshalb am besten mit Fetten gemischt.

Sie sind fettlöslich und können deshalb sehr gut über unsere Haut aufgenommen werden.


WICHTIG: Deine Haut sollte immer feucht sein, wenn du dich einölst oder einschmierst, damit die Inhaltsstoffe der Öle gut aufgenommen werden können.



Achtet beim Kauf auf die Qualität von ätherischen Ölen - auf dem Flaschenetikett sollten folgende Angaben stehen:


  • "100% ätherisches Öl" oder "naturreines ätherisches Öl"

  • die deutsche und lateinische Bezeichnung der Pflanze

  • das Ursprungsland

  • Angaben über den Anbau (kontrolliert biologisch (kbA), Wildsammlung (Ws), Demeter-Anbau (Demeter), konventionell (konv.)

  • genaue Angabe des Zusatzes und Mischungsverhältnisses

  • die exakte Füllmenge





Wie können ätherische Öle verwendet werden?

  • Raumbeduftung in der Duftlampe

  • Riechfläschchen

  • Raumspray

  • Duftfleckerl

  • Einreibung/Massage

  • Einreibung mit Salben und Balsamen

  • Voll-oder Teilbad

  • Waschung

  • Kompressen/Auflagen/Wickel

  • Fußanwendung

  • Anwendung als Naturparfum



Ätherische Öle und die Sonne

Einige ätherische Öle erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut auf UV-Strahlen. Bei zu hoher Dosierung der Öle oder bei einem ausgiebigen, extremen Sonnenbad können Pigmentflecken oder sogar Hautentzündungen auftreten.


Ätherische Öle in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sollten Öle generell niedrig dosiert werden. Als werdende Mutter solltest du aber wissen, dass diese Öle Zellgängig sind, das heißt, sie gelangen über die Plazenta und über die Muttermilch zu deinem Kind. Beruhigend zu wissen ist allerdings, dass weniger als 1% der mütterlichen Dosis beim Kind ankommen - daher sollten alle Öle einfach sehr gern dosiert werden - auch diese zeigen jedoch seine Wirkung.



Sie können wunderbar gegen

Schwangerschaftsbeschwerden:

Übelkeit

Brechreiz

Beinödeme


für Massagen:

gegen Schwangerschaftsstreifen

unter der Geburt

im Wochenbett


und zur Entspannung

als Duft unter der Geburt,

als Energiegewinner im Wochenbett


angewandt werden.


Achtung bei: Schopflavendel, Salbei, Nanaminze, Thuja, Kümmel, Ysop officinalis, Beifuß, Rosmarin CT Camper, Bergbohnenkraut, Oregano, Thymian CT Thymol und Thymian CT Carvacol - diese Öle können "abortiv" wirken und sollten deshalb in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.


Ätherische Öle bei Kindern

Bei Kindern ist es wichtig auf die richtige Dosierung zu achten.

Ätherische Öle können wundervolle Wegbegleiter sein - zum Beruhigen, Anregen, bei Krisen, Ängsten oder Sorgen, Schmerzen, Konzentrationsstörung, Schlafstörungen, Schulstress oder in der Pubertät.


Bei Säuglingen dürfen die ätherischen Öle auf keinen Fall im Kopfbereich angewandt werden.



Wunderbare Kinderöle sind:

Vanille

Palmarosa

Rose

römische Kamille

Lavendel fein

Mandarine

Kakao

Benzoe siam

Sandelholz


- alle fein duftenden, sanften, hautfreundlichen Öle - immer gering dosiert.





Und nun endlich zu den Rezepten...


Kokosfett Peeling


1 TL Kokosfett

1 TL Meersalz


ergibt ein tolles Peeling








Reinigungs- Abschminkmittel für die Haut



Wie wärs mit einem ganz einfachen Reinigung bzw. Pflegemittel für deine Haut nach einem anstrengenden Tag?

Es ist ein Irrtum, dass reine Pflanzenöle und Fette deine Haut "verfetten". Sie nähren und stärken deine Haut nämlich mit ihren unglaublichen Wirkstoffen und sind ähnlich wie deine Fettschutzschicht.

Warum nicht also einfach ein hochwertiges Pflanzenöl wie zum Beispiel Olivenöl / Mandelöl / Kokosfett zum Reinigen am Abend verwenden. Vielleicht magst du ja ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben, um die Pflege zu verstärken, wie z.B.


Reinigungs - Pflegeöl

100ml Mandelöl

10gtt. Grapefruit

5gtt. Rosengeranie

5gtt. Zeder



Creme ohne Kochen


120g Sheabutter

40ml Mandelöl

40 ml Jojobawachs

5gtt. Vanille

5gtt. Grapefruit

3gtt. Tonka

4gtt. Yang Ylang

3gtt. Sandelholz


Das Pflanzenfett in ein Glas geben und am besten mit einem Mixstab die ätherischen Öle gut einrühren.


Die perfekte Pflegecreme für Gesicht und Körper.


After Shave Balsam für Männer

120g Sheabutter

40ml Mandelöl

40ml Jojobawachs

5gtt. Grapefruit

2gtt. Sandelholz

4gtt. Zeder

4gtt. Muskatellersalbei

2gtt. Bitterorange


Zubereitung wie oben.


*HERZENSEMPFEHLUNG*

Ich kann mir vorstellen, dass du vielleicht nicht immer so viel Zeit oder Lust hast deine Cremes oder Körperöle selbst herzustellen - deshalb habe ich eine ganz tolle Empfehlung für dich. Ihr wisst doch was für ein Fan ich von der lieben Ingeborg Stadelmann bin - nicht nur ihre Bücher sind sehr empfehlenswert, sondern vor allem auch die Produkte ihrer Apotheke. Aromamischungen für Mama, Papa, Baby, Kind. Aromamischungen für alle!








Ich hoffe euch hat meine kleine Einführung in die Welt der Aromapflege gefallen. Vielleicht probiert ihr das ein oder andere ja aus.

Lasst mich doch wissen ob es bei euch funktioniert hat.

Alles Liebe und viel Spaß

eure

Hebamme Pia













Quellen


Bewährte Aromamischungen, Ingeborg Stadelmann, Stadelmann Verlag 2001


Aromamischungen für Mutter und Kind, Ingeborg Stadelmann, Stadelmann Verlag 2020


Aromapflegeskript, Mag. Krims Birgit, Back.




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