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I D E E N

Ideen


In den letzten Tagen und Wochen habe ich nochmal ganz bewusst meine Arbeit als Hebamme reflektiert. Reflektiert, um einen Abschluss für mich und meine Tätigkeit als freiberufliche Hebamme in Innsbruck zu finden. Reflektiert, um all diese wunderbaren Erfahrungen, die ich machen durfte, noch einmal Revue passieren zu lassen. Reflektiert, um aus genau diesen zu lernen und zu wachsen.


Ich habe Dokumentationen durchgeblättert, Babykarten bestaunt und Dankeskärtchen gelesen und ganz viel Dankbarkeit für meinen riesengroßen Erfahrungsschatz genossen.


Was ich aus dem Feedback meiner Frauen und Familien vor allem herausgelesen habe war, wie wichtig es doch ist „beruhigt“ zu werden bzw. in einer beruhigenden, liebevollen Art unterstützt zu werden.

Erst kürzlich habe ich in einem Buch* gelesen, dass Eltern doch auf „beruhigende anstatt fordernde“ Ratschläge hören sollen. Ratschläge also, die sie mit Leichtigkeit annehmen können, ohne das Gefühl haben zu müssen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Dass sie nicht „alles“ falsch machen, dass ihre Art Etwas zu tun leicht sein darf und genau richtig für sie, so wie sie es eben machen und so wie sie es eben machen wollen.


Das Wort Ratschlag gilt es also nicht beim Wort zu nehmen oder gar wortwörtlich jemandem einen Rat ins Gesicht zu schlagen. Ratschläge dürfen beratend sein, ja beruhigend. Ratschläge dürfen Ideen sein, die sich an die Bedürfnisse der Ratsuchenden – in meinem Fall der (werdenden) Eltern – orientieren. Sie sollen Leichtigkeit schenken und einem das Gefühl geben ein Problem auf seine ganz eigene Art lösen zu können. Auf seine eigene, richtige, einzigartige Art.


Ein Ratschlag ist eine Idee. Ein Ratschlag soll eine Idee FÜR den Menschen sein, der Rat sucht und diese Idee darf diesen Menschen unterstützen, im Fluss seines Lebens. Dieser Fluss darf respektiert und wertgeschätzt werden und die Idee darf als Bächlein das Wasser jenes Flusses nähren, ohne dass es zu viel Wasser ist.


Ich darf also behaupten, dass ein riesengroßer Teil meiner Arbeit aus Ideen besteht. Ideen mit welchen ich den Lebensfluss von Menschen nähren darf. Mit welchen ich vielleicht andere Wasserzuläufe schließen darf, mit welchen ich Leichtigkeit, Vertrauen und Liebe in den Fluss geben darf und vor allem, mit welchen ich das Wasser beruhigen darf.


Ich sprühe vor Ideen. Ich liebe Ideen. Ich liebe es Ideen zu entwickeln. Ich darf mich in Zurückhaltung meiner sprudelnden Ideenquelle üben. Jeden Tag aufs Neue. Ich darf Ideen haben und sie halten, sie aufsparen und ändern und ich darf sie schenken, wenn mich jemand danach fragt. Und wenn ich Glück habe, darf ich beobachten, wie meine Idee, das Leben von Jemandem leichter macht, in jenem Moment oder irgendwann vielleicht.


Ich glaube, das ist, was so viele Frauen, Mamas, Papas, Paare, Eltern gemeint haben, als sie von „meiner beruhigenden Art“ geschrieben haben. Ein kleines Bächlein, das ihren Lebensfluss nährt und beruhigt. Wertschätzt, respektiert und seine Hände darauf hält, mit der Gewissheit: „Alles ist gut. Du/Ihr könnt alles schaffen, auf eure eigene Art und Weise und wenn ihr es so wünscht, dann versuche ich euch dabei zu helfen.“


Ich sprühe vor Ideen. Ich liebe Ideen. Ich liebe diese Idee, dass ich dir hier und jetzt sagen darf, dass du alles schaffen kannst, was das Leben für dich bereithält. Dass du Kräfte in dir hast, die du vielleicht noch gar nicht kennst. Dass du genau richtig bist, so wie du bist. Dass du gut genug bist – jetzt und immer. Dass du einzigartig bist und ein Geschenk für diese Welt. Dass du dir erlauben darfst, FÜR dich zu leben, in jedem Moment. Dass du schöpferisch bist und so unendlich wertvoll für diese Welt. Dass dich das Leben liebt, auch wenn es manchmal nicht so scheint. Dass der Fluss deines Lebens, egal ob er gerade ein rauschender Bach, ein kleines zierliches Rinnsal, ein weiter Fluss, ist von Menschen, die dich lieben, genährt werden darf. Dass der Fluss deines Lebens genauso richtig ist, wie du selbst es bist.

 

Alles Liebe

Hebamme Pia




*Das Buch von dem du dir wünschst deine Eltern hätten es gelesen - Philippa Perry




 

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